Das Fräulein stand am Meere
Und seufzte lang und bang,
Es rührte sie so sehre

Der Sonnenuntergang

Mein Fräulein! sein Sie munter,
Das ist ein altes Stück;
Hier vorne geht sie unter
Und kehrt von hinten zurück.

H. Heine

 

Norderney - historische Insel mit Pfiff

Heinrich Heine hat auf Norderney oft Station gemacht und lange Jahre seines Lebens auf der Insel und an der Küste verbracht.
Hier entstand seine Gedichtreihe Nordsee-Zyklus.
Neben Heine zog es im Laufe der letzten Jahrzehnte und Jahrhunderte aber auch viele weitere bekannte Persönlichkeiten in das Seebad: Otto von Bismarck, Wilhelm von Humboldt, Theodor Fontane und Franz Kafka waren nur einige der erlauchten Gäste, die auf dem Eiland Erholung suchten.
Noch heute sind die Spuren des geschichtlichen Seebads, das offiziel 1800 eröffnet wurde, zu finden.
Bauten und Plätze, die das historische Norderney kennzeichneten, können Sie heute auf einem Rundgang flaneriend erkunden.

Schon entlang der langen Strandpromenade finden sich historische Erholungsplätze, wie die Marien- und die Georgshöhe, von denen aus schon seit Jahrhunderten das wundeschöne Nordseepanorama betrachtet wird.
In der Innenstadt befinden sich zahlreiche Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, so das weiße Kurhotel, das Kurhaus und die historische Spielbank.
Aber auch die eher verschlafeneren Ecken der Insel bieten historisches, wie den backsteinfarbenen Leuchtturm, das Kap und das Fischerhausmuseum. Hier können Sie sich zurück in das Leben eines Fischers um 1800 zurückversetzen.
Zahlreiche historische Fotos und eine Wohnungseinrichtung zeigen den harten Alltag einer Fischerfamilie.

Seit der Zeit, in der die Seemänner auf Norderney noch mit einem Ohrring auf See fuhren, um besser wiedererkannt zu werden, sollten Sie auf See bleiben, hat sich aber vieles geändert:
In den Sommermonaten ist auf der Insel ganz schön "watt" los.
Etwas weniger gesittet als zu Kaiser Willhelms Zeiten, wird nun nicht mehr nach Herren und Damen getrennt, sondern zusammen an den verschiedenen Strandabschnitten gebadet. Auch Naturisten können am weißen, feinsandigen Fkk-Strand ihr eigenes hüllenloses Paradies erleben.
Wer nicht in der Nordsee schwimmen möchte, kann fahrradfahren, segeln, Tennis spielen, surfen, Inliner-skaten oder Go-Kart fahren. Tatsächlich müssen sich Touristen auf der Insel eher vor diesen oft mächtigen Sechs-Mann Go-Carts in Acht nehmen als vor Autos. Die sind auf der Insel - anders als auf Juist - zwar zugelassen, dürfen aber nur in manchen Abschnitten der Insel fahren.
Nach wie vor ist Norderney aber ein Urlaubsort geblieben, der eine gefüllte Brieftasche unablässig macht. Zwar besteht auch die Möglichkeit, in einer Jugendherberge günstig zu übernachten, die meisten Quartiere, vor allem in Strandnähe sind aber für unter 50 Euro pro Nacht nicht zu bekommen. Einige kleine Ausnahmen bestätigen bekanntermaßen die Regel. Zu den Übernachtungspreisen kommt auf Norderney noch eine tägliche Kurtaxe hinzu. Dafür finden Erholungsuchenden aber saubere Strände, mit speziellen Abschnitten für Hunde, kostenlose Strandgymnastik, Kurkonzerte und weitere Serviceangebote.

Wer also Erholung und Unterhaltung sucht, sollte sich in den Sommermonaten auf den Weg in das Seebad machen. Ruhe und Entspannung pur sind in der Nebensaison an der Tagesordnung. Dann kann es durchaus passieren, dass Sie die Strandpromenade mal für sich alleine haben und genau wie Heine Ihren lyrischen Gedanken nachgehen können. "An dem stillen Meeresstrande...."

www.norderney.de

Text und Bilder: Eva Knehans