Leuchttürme - sie trotzen Wind und Wetter und helfen
den Menschen, einen sicheren Weg zu finden. Seit Jahrhunderten werden
sie gebaut, dementsprechend gibt es eine unheimlich große Vielfalt
an Leuchttürmen auf der Welt. Der Kalender "Leuchttürme 2005" zeigt
zwölf von ihnen und beeindruckt durch faszinierende Bilder. Ob mitten
im Wasser oder hinter Dünen, diese Bauwerke wirken immer imposant.
Die Erläuterungen, die unter anderem über die Position, die Turmhöhe
und technische Daten informieren, bringen dem Betrachter jeden Turm
einzeln näher. "Leuchttürme 2005" ist ein Kalender für jeden, den
mal die Sehnsucht nach der Weite und Schönheit des Meeres packt,
denn davon könnten Leuchttürme viel erzählen. (lk)
Leuchttürme 2005, Delius Klasing Verlag, ISBN
3-89225-494-X, Euro 19,90
Landschaften zwischen
Himmel und Erde
Unglaubliche Schönheit und atemberaubende Einsamkeit
in einer Natur, die so mächtig wie schutzlos ist - diese halten
Art Wolfe und Art Davidson in ihrem Bildband "Landschaften zwischen
Himmel und Erde" fest. Zurecht erhielt Art Wolfe bereits vor Jahren
den KODAK Fotobuchpreis und zählt zu den besten Fotografen der Welt.
Seine Fotografien sind so lebendig, dass man sich fühlt, als würde
man selbst in den Landschaften stehen und die Luft dort atmen können.
In den einzelnen Kapiteln zu Wüste, Meer, Gebirge, Wald und den
Polargebieten sind die Bilder als halbseitige, ganzseitige oder
doppelseitige Landschaftsportraits ohne weitere Kommentare abgedruckt.
Nur eine Angabe des Ortes, an dem sie entstanden sind, befindet
sich mit auf den Seiten.
Eine ausführliche Erläuterung der Bilder erfolgt in einem großzügigen
Anhang. Die Bilderreise in die Einsamkeit der Natur - und diese
Einsamkeit ist wörtlich gemeint, denn selten sieht man auch nur
einen einzigen Menschen auf den Bildern - wird von kleineren Essays
unterbrochen, die verschiedene Nuancen des Lebens in und mit der
Natur zeigen, mal melancholisch und mahnend, mal unterhaltsam.
Zusammen mit den Vorworten von Robert Redford, Art Wolfe und John
Adams ist dieses Buch ein Plädoyer für den verantwortungsvollen
Umgang mit unserer Umwelt und gleichzeitig eine Liebeserklärung
an jede einzelne Facette unseres Planeten. (ek)
Wenn
Sie vor Ihrem wohlverdienten Urlaub an der italienischen Riviera schon
mal schnuppern möchten, wie es dort zugeht, ist der HB Bildatlas genau
das Richtige für Sie.
Im großzügigen Zeitschriftenformat bietet er Einblicke in das Leben
zwischen "Monti e Mare". Dabei sind die schönen Fotos, die den Schwerpunkt
des Heftes bilden, gelungene Momentaufnahmen aus dem Leben und der
Landschaft.
Natürlich kann der Bildatlas nicht die Informationsfülle eines herkömmlichen
Reiseführers bieten, er präsentiert aber zahlreiche Informationen
in Form von lockeren Reportagen und anschaulichen Infoseiten, auf
denen auch Basisreiseinfos zu Anreise, Unterkunft sowie Land und Leute
nicht fehlen.
Auch die Kartenausschnitte für Autofahrer sind praktisch, da durch
sie die Anschaffung einer zusätzlichen Autokarte für die Urlaubsregion
entfällt.
Der Bildatlas ist eine schöne Ergänzung zu anderen Reiseführern und
eine angenehmer Lesespaß für zwischendurch.
Die HB Bildatlanten sind für zahlreiche Regionen und Länder erhältlich.
Neu sind u.a.:
Sardinien ISBN: 3-616-06170-9
Costa Brava: 3-616-06168-7
Thüringen: ISBN 3-616-06167-9
Extreme der Erde
Als der legendäre Bergsteiger George Leigh Mallory
gefragt wurde, warum er versuche, den Mount Everest zu besteigen,
antwortete er nur: "Weil er da ist."
Weil aber nicht nur "er" da ist, sondern noch unzählbare weitere
herausstechende Orte der Erde, haben über zehn renommierte Autoren
die schönsten und lebensfeindlichsten Plätze der Welt besucht sowie
die schlimmsten Naturkatastrophen zusammen getragen und in atemberaubenden
Bildern und Texten festgehalten. Entstanden ist so das beeindruckende
Bildband "Extreme der Erde".
Mit jeder Seite des Buches wird ein neues Kapitel
der Extreme aufgeschlagen, das jeweils mit Infotexten und Essays
der Autoren bereichert ist. Phänomene werden genauer erklärt und
auch kleinere Details aufgegriffen, um die Naturgewalten besser
zu verstehen. Jeder Essay hat dabei auch durchaus persönliche Noten.
Das Buch ist eine Liebeserklärung an unseren Planeten und zugleich
eine Darstellung der Kräfte, die in der Natur walten.
Während des Lesens versinkt man teils in ehrfürchtiges Staunen,
teils in erschrecktes Schaudern. Wer hätte gewusst, dass die tiefste
Gletscherspalte der Erde 45 m tief ist?
Glücklicherweise hält das Buch aber einen großen Abstand zu einer
reinen Aufzählung der Rekorde und zur Sensationssuche, die gerade
bei Naturkatastrophen oft betrieben wird. (ek)
In einen Vis-À-Vis Reiseführer zu blicken, ist
wie ein Bilderbuch für Erwachsene aufzuschlagen. Im Gegensatz zu
vielen anderen, eher etwas tristen Reisführern bieten die ausgezeichneten
Bücher des britischen Verlags Dorling Kindersley Reiseinformationen
in Form bunter Abbildungen und Fotos die jede Seite der Reiseführer
reich illustrieren und den Inhalt wie eine Collage aus Impressionen
erscheinen lassen. Auch der Schottlandführer bietet Informationen
zu jeder Facette des wunderschönen Landes: Angefangen von der Geschichte,
über erste Einblicke bis zu einem Jahreskalender mit den wichtigsten
Festen und Veranstaltungen des schottischen Jahres. Neben dem -
für einen Reiseführer natürlich obligatorischen Guide zu allen Sehenswürdigkeiten
in den verschiedenen Teilen des Landes und einem ausführlichen Kapitel
für die Hauptstadt "Edinburgh", finden sich auch Infos zu Clans
und Tartans, Tieren und Pflanzen, berühmten Persönlichkeiten, wichtigen
schottischen Erfindungen (vom elektrischen Licht bis zum Schaf Dolly)
und natürlich dem Lebenswasser Schottlands - dem Whisky. Kurzum:
Dieses Buch eignet sich nicht nur hervorragend zum Nachschlagen
auf der Reise, sondern auch zum Schmökern auf der heimischen Couch.
Mit Langeweile müssen Sie nicht rechnen - nur mit unbändiger Reiselust!
(ek)
Die "Kleinen" von Polyglott sind die idealen Wegbegleiter
für alle, die sich zum ersten Mal oder nur für einen Kurztrip in
die beschriebenen Metropolen wagen. In handlichem Format informieren
sie knapp über die wichtigsten kulturellen und geschichtlichen Hintergründe
und liefern einen ersten Überblick über die Sehenswürdigkeiten und
Attraktionen, die man auf keinen Fall verpassen sollte. Diese präsentieren
sie dem Leser jedoch nicht einfach von A-Z bzw. in Rubriken geordnet,
sondern in Form von Routen mit unterschiedlichen Schwer-punkten,
die auf den beigefügten Kartenausschnitten leicht nachvollzogen
werden können. Besonders hilfreich beim Entdecken und daher ein
großes Plus der kleinen Reisebegleiter sind auch die handlichen
"cityflips", herausnehmbare Faltpläne mit Straßenregister, mit denen
man auch dann nicht verloren geht, wenn man einen spontanen Abstecher
jenseits der vor-geschlagenen Wege riskiert.(mh)
Beim Zahnarzt in Ägypten, auf dem Frisierstuhl
in Thailand, in tunesischen Taxis, kubanischen Discos oder in der
Hotelbar auf Mallorca - es gibt kaum einen Ort auf der Welt, an
dem Helge Timmerberg noch nicht war. Der durch zahlreiche Reportagen
in namhaften Zeitungen und Magazinen bekannte Reisejournalist bezeichnet
sich selbst als "modernen Nomaden"; all seine bisherigen Versuche,
sich langfristig an einen Ort zu binden - u.a. drei Jahre Marrakesch,
zwei Jahre Havanna - sind gescheitert. Inzwischen begreift er seine
Wohnungen vorwiegend als Basis-Camps, von denen er zu immer neuen
Abenteuern aufbricht, denn ohne Reisen - das ist ihm inzwischen
klar geworden - geht es nicht. Grund zur Freude auch für seine Leser,
denn ihnen bringt er aus der Fremde nicht nur neue, aufregende Geschichten,
sondern auch wertvolle Ratschläge zum Überleben mit. Einige der
wichtigsten Tipps und Tricks fasst er jetzt in seinem Band Timmerbergs
Reise ABC auf amüsante Weise für uns zusammen. In 26 Kapiteln von
A wie Anfängerfehler bis Z wie Zahnarzt, warnt er uns - mal ernst,
mal weniger ernst - vor den kleinen und großen Gefahren des Reisens.
Pfiffig illustriert mit Cartoons von Peter Puck ist der Band eine
kurzweilige und zugleich lehrreiche Lektüre für den nächsten Flug
oder Zwischenstop. (mh)
Das Reich der Mitte zieht die westlichen Reisenden
immer mehr in seinen Bann. Dabei stehen nicht mehr alleine die allseits
bekannten Aushängeschilder, wie die chinesische Mauer oder die verbotene
Stadt im Mittelpunkt des Interesses, die Reisenden suchen zunehmend
auch das China hinter der Fassade.
Der National Geographic Traveler zeigt dieses China - auch jenseits
der Pauschalreiserouten.
Zu Beginn steht wie in allen Traveler-Büchern eine Einführung in
die Kultur und Geschichte des Landes. Es folgt der eigentliche Reiseführer
mit Basisinformationen, Übersichtskarten, einigen Fahrradrouten
und Vorschlägen für lohnende Spaziergänge in den bekannten Städten
und einzelnen Regionen Chinas.
Einzelne Kapitel befassen sich mit Peking, Macao, Hongkong und sogar
der Seidenstraße. Tibet wird leider nur am Rande thematisiert. Zwar
enthält das Buch ein kleines Spezialkapitel über den tibetanischen
Buddhismus, die umstrittene Region jedoch wird mit nur rund zehn
Seiten bedacht.
Der Reiseführer des China-Kenners Damian Harper weckt dennoch schon
alleine durch die Fotos und die perfekt recherchierten Hintergundinformationen
eine große Neugier auf das Land der Drachen. (ek)
Der "National Geographic Traveler Großbritannien"
erweist sich besonders für Großbritannien Einsteiger als kundiger
Wegbegleiter.
Zu Beginn bietet er eine Einführung in die Kultur und Geschichte
Großbritanniens, obwohl hier in erster Linie die Geschichte Englands
im Mittelpunkt steht.
Der eigentliche Reiseführerteil ist gerade für London sehr ausführlich:
mit Vorschlägen für Sightseeing-Spaziergänge und besonderen Tipps
zu versteckten Ecken Londons ist er auf jeder Entdeckungstour in
in der britischen Hauptstadt nützlich.
Die Kapitel über die anderen Regionen der
Insel sind ebenfalls mit besonderen Ausflügen und kleinen Exkursen
in die Literatur und Kunst versehen und bieten natürlich auch die
Basisinformationen zu den verschiedenen Counties und ihren Besonderheiten.
Im Gegensatz zu England kommen die Kapitel über Schottland und Wales
leider etwas zu kurz und haben nicht mehr Umfang als die Seiten
über London, so dass der Reiseführer mehr für Englandreisen als
für Schottlandtrips geeignet ist.
Die Fotos und Abbildungen sind - wie vom National Geographic gewohnt
- ausdrucksstark und besonders gut gewählt. Am liebsten möchte
man gleich die Koffer packen und das Vereingte Königreich besuchen.
(ek)
Jason Elliot reiste bereits mehrere Male nach Afghanistan,
zuletzt 1996, als die Sowjets das Land gerade verlassen hatten und
die Taliban vor Kabul standen. Für sein erstes Buch "Unerwartetes
Licht" erhielt er den Thomas Cook Travel Book Award. In seinem gleichsam
packenden wie malerischen und humorvollen Reisebericht versucht
er, das wahre Bild eines Landes zu zeigen, dass uns nur durch Elend,
Gewalt und Unterdrückung bekannt ist. Dabei stehen nicht nur die
großartigen Landschaften im Vordergrund, sondern auch die Menschen
Afghanistans: "Sie waren ein strenger, aber wunderschöner Menschenschlag.
Auf den ersten Blick wirkten sie fast unnahbar, aber nachdem ich
entdeckt hatte, wie überraschend umgänglich sie waren, hatte ich
schnell das Gefühl, unter Freunden zu sein." Auch wenn die Sprache
Elliots zuweilen etwas blumig erscheint und seine Menschenbeschreibungen
teilweise recht einfach gehalten sind, bleibt das Buch ein spannender
Reisebericht, der ein farbiges Bild eines sonst oft in schwarz und
weiß gemalten Landes entwirft und den Leser in eine ferne Welt entführt.
(ek)
Obwohl die Zeit des Kalten Krieges schon seit mehr
als einem Jahrzehnt vorbei ist, können sich die meisten von uns
immer noch kein rechtes Bild von dem Land jenseits des Urals machen.
Gerd Ludwig hat es versucht. Entstanden ist ein eindrucksvolles
Photoband, das den Leser auf eine Bilderreise quer durch Raum und
Zeit entführt. So groß Russland ist, so unterschiedlich sind auch
die gemachten Aufnahmen. Manche Bilder schaffen es, dem Betrachter
ein Schmunzeln zu entlocken - wie z.B. die Darstellung einer Frau,
die den Kofferraum ihres Autos in einen Verkaufsstand für Gänse
umfunktioniert. Manche Photos beeindrucken durch die Vitalität und
die Lebensfreude, der dort abgebildeten Menschen und durch die fast
schon surreale Schönheit der Natur.
Daneben aber gibt es auch Bilder, die es schaffen, sowohl Wut als
auch Ohnmacht in dem Betrachter hervorzurufen. Die Hilflosigkeit,
die man beim Anblick eines durch Strahlung entstellten Kindes empfindet,
lässt sich nur sehr schwer in Worte fassen. Aber genau das ist eben
das Besondere an diesen Aufnahmen. Auch wenn sie manchmal zu radikal
erscheinen, so berühren sie den Betrachter in seinem Innersten.
Sie veranlassen ihn über das Gesehene nachzudenken - über Russland
nachzudenken.
Das Resultat ist keine Dokumentation des Oberflächlichen, dafür
sind die Postkarten zuständig, hier wird der Versuch unternommen
auf eine sehr eindrucksvolle Art und Weise das Wesen der Russen,
die berühmte "russische Seele", einzufangen.(rd)
Welch glücklicher Zufall für jeden Australien
Reisenden, dass Roff Smith für ein Leben als Reisebuchautor seinen
Job als Felsensprenger an den Nagel hing. Ein weiterer guter Wink
des Schicksals machte ihn zum Autor des "Traveler Australien".
Das Buch führt, hervorragend gegliedert und mit wunderschönen Fotos
versehen, durch die Geschichte und Kultur von DownUnder.
Für den Reisenden werden besonders lohnende Routen und Sehenswürdigkeiten
vorgeschlagen und anhand von Karten übersichtlich dargestellt. Jedes
Kapitel über einen Bundesstaat beginnt mit einem ersten Überblick
und enthält "Specials" über bestimmte Ereignisse oder Aktivitäten.
Natürlich darf eine Liste mit Hotels und Restaurants, praktischen
Tipps und Adressen nicht fehlen. Ein sehr gelungenes Buch besonders
für Australien Einsteiger, das in keinem Reisegepäck fehlen sollte.
(ek)
Christopher Somerville, einer der bekanntesten
Reisebuchautoren Großbritanniens, verfasste diesen 400 Seiten starken
Reiseführer über Irland und teilt sein Insiderwissen mit den Lesern.
Er beschreibt sehr ausführlich und detailreich die Geschichte, Kultur
und heutige Gesellschaft des Landes. Weitere Kapitel widmen sich
je einer der einzelnen Regionen (Dublin, Südosten, Südwesten, Westirland,
Nordwesten, Midlands und Nordirland) und ihren Sehenswürdigkeiten.
Zudem finden Sie im Kapitel "Reiseinformationen" wertvolle Informationen
und Tipps rund um Reise- und Routenplanung, Anreise, Aufenthalt
sowie eine ausführliche Adressenliste mit Hotels und Restaurants,
Einkaufs-, Unterhaltungs- und Freizeitmöglichkeiten. Mit schönen
Bildern und vielen informativen Kartenausschnitten ist der "Traveler"
auch optisch ansprechend. Insgesamt ist dieser Reiseführer nicht
nur für Irlandreiseanfänger sehr zu empfehlen, sondern auch für
jeden Irlandfan ein Muss. (vs)
DSV-Atlas Ski Winter
2004
Für alle Freunde des Wintersports naht die Haupturlaubssaison.
Um in der Masse der verschiedenen Skigebiete den Überblick nicht
zu verlieren, bietet der DSV-Atlas Ski Winter 2004 Orientierung
an.
Ob in den Alpen, den deutschen Mittelgebirgen, in Osteuropa, Skandinavien,
USA oder Kanada, Freude der schnellen Bretter finden bestimmt ihr
Traumziel. In den einzelnen Kapiteln finden Sie zudem Erläuterungen
zu Skipässen, Pistendaten und Infokästen zu Snowboard, Langlauf,
Rodeln usw. Die Rubriken "Schneesicher", "Kinderfreundlich" oder
"Après-Skiszene" ermöglichen Ihnen zusätzlich eine bessere Wahl
des Urlaubsortes.
Der Skiatlas ist ein ausführliches Werk mit breitgefächerter Information,
dass aber leider nicht alle Skigebite im gleichem Maße berücksichtigt.
Für Skandinavien werden zum Beispiel nur zwei Skigebiete in Norwegen
aufgezählt. (ek)
Wie sagt man so schön? Die besten Männer sind entweder
vergeben oder schwul. Für Josef trifft nach Gray Jolliffes
Meinung beides zu.
"Und alles nur, weil Josef schwul war" erzählt eine etwas andere
Weihnachtsgeschichte in der Maria irritiert fragt, warum der Neugeborene
den lateinamerikanischen Namen "Jesus" bekommen soll und in der
Maria von den heiligen drei Königen ein lebenslanges Abo der Zeitung
"Der tägliche Prophet" mit Wochenendbeilage "Der Erlöser" geschneknt
bekommt. Gray Jolliffe, der Autor von "Sein bester Freund", geht
in seinem neusten Comic witzig und vor allem respektlos an die jedem
bekannte Weihnachtsgeschichte heran - mit überraschend unvorhersehbaren
Pointen sowie intimen Einsichten in die Ehe von Maria und Josef.
Wenn Sie also noch nicht wissen, was Sie Heiligabend verschenken
oder wie sie die lange Vorweihnachtszeit überstehen sollen, lesen
Sie doch mal einen Comic. Vielleicht bekommen Sie dann ja auch einen
kleinen Plastikheiligenschein in Ihrer Größer, den der Engel im
Comic freimütig verteilt. Natürlich ist er auch in Säuglingsgröße
erhältlich. (ek)
Mit dem National Geographic Walker "London" haben
Sie die britische Metropole praktisch in der Tasche. Auf zehn Doppelseiten
werden die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, Restaurants, Cafés und
Shops nach Stadteilen sortiert aufgelistet. Der Clou ist, dass jede
der Doppelseiten aufklappbar ist und eine kleine, passende Stadtkarte
enthält.
Am Schluss befindet sich zur besseren Orientierung noch ein - für
London obligatorischer - U-Bahn Plan und eine Liste verschiedener
Übernachtungsmöglichkeiten, die nach Preisklassen sortiert sind.
Durch das Hardcover hält der Walker den Strapazen einer Reise besser
stand, als Softcover Reiseführer. (ek)
How to speak Australian
- So spricht man in Australien
von Sascha Exner
»G'day, ya old bastard!" Hallo, altes Haus!
Der australische Dialekt hat sich seit der Zeit, als der fünfte
Kontinent noch eine Sträflingskolonie war, weit vom britischen Englisch
entfernt. Ebenso wie die Sprache, sind auch die Eigenarten der Australier
soweit von der britischen Steifheit entfernt, wie das Känguruh von
der Nordsee.
Im "Land of Oz" legt man vor allem Wert auf Gemütlichkeit und einen
freundlichen, lockeren Umgang.
"How to speak Australien" bringt die Eigenheiten und Kuriositäten
Australiens amüsant näher. Bebildert mit witzigen Illustrationen
bietet das Buch Erklärungen zu den wichtigsten Begriffen der
"Aussies". Von der "Australische Küche" bis hin zu "Love
and Sex" und "Dirty talk" wird nichts ausgelassen. Aber Vorsicht!
Wörter, die mit einem Daumen nach unten gekennzeichnet wurden, sind
so derb, dass Sie die Aussies leicht verärgern können. Das Büchlein
funktioniert sowohl als Wörterbüchlein für die wichtigsten Begriffe
der Umgangssprache, als auch zur Information für "Australien-Einsteiger".
So werden zum Beispiel die heimliche Nationalhymne "Waltzing Matilda
und die verschiedenen Biersorten erklärt. Obwohl Klischees natürlich
immer nur einen Funken Wahrheit enthalten, sorgt das Buch in jedem
Fall für eine Menge Spaß. Besonders die Kenner der englischen Sprache
werden eine Menge erstaunlicher Satz- und Wortneuschöpfungen finden.
Abso(bloody)lutely funny!
»Durch die Tauchermaske blickt man wie durch ein
Zauberfester auf einen geheimen Garten«, sagt David Doubilet über
seine Taucherfahrung am Great Barrier Reef.
Der Leser kann diesen Satz ergänzen, denn durch Doubilets Kamera
blickt er wie durch die eigenen Augen auf eine verwunschene Unterwasserwelt.
Der Fotograf folgt dem Riff von Nord nach Süd entlang der australischen
Nordküste und lässt nahezu alleine die Bilder für sich sprechen.
Die atemberaubenden Aufnahmen des erfahrenen Unterwasserfotografen
werden nur durch einige Erklärungen und Eindrücke der Pflanzen und
Tierwelt ergänzt, die den Bildband bereichern. Dieses Buch sollten
Sie einfach nur auf sich wirken lassen. Es ist mehr als eine Liebeserklärung
and das berühmte Riff. Es ist der gelungene Versuch, den Leser leibhaftig
in die Unterwasserwelt mitzunehmen und durch die subjektive Realität
des Gebotenen zu verzaubern. (ek)
Unbekannter Irak.
Amerikanische Magazinbeiträge
- Die großen Reportagen aus dem legendären
National Geographic Magazin
Beim Gedanken an den Irak assoziieren wir den Landesnamen
meist mit nur einer Person: Saddam Hussein.
Aber es lohnt sich, einen tieferen Blick auf die Jahrhunderte und
Jahrtausende vor unserer Gegenwart zu riskieren
"Unbekannter Irak" versucht, dieser Vergangenheit näher zu kommen.
In zahlreichen gesammelten Reportagen aus den letzten 100 Jahren
wird ein Abriss der langen historischen Entwicklung des Landes geboten.
Bestückt mit atemberaubenden Landschaftsbildern und historischen
Fotos, kann der Leser den Irak bis ins Detail erlesen. "Vertiefungskapitel",
wie zum Beispiel "Das alte Bagdad" oder "Religionen und religiöse
Minderheiten" blicken noch genauer hinter die Kulissen.
Natürlich ist auch ein Teil des Buches den kriegerischen Auseinander-
setzungen und der Zeit unter Saddam Hussein gewidmet. Das Ganze
wird durch ein kleines übersichtliches Glossar am Ende abgerundet,
in dem der Leser die wichtigsten Begriffe nachschlagen kann.
Ein schönes Buch in der guten Tradition der National Geopraphic
Artikel, das auf einseitige Darstellung der Geschichte durch amerikanische
Augen verzichtet und durch die Zusammenarbeit mit irakischen Journalisten
und Forschern ein objektives Bild vermittelt.(ek)
24 Tage am Beginn
der Panamerikana
- Eine Reise durch Alaska und Kanada
Reisebericht und Reisebegleiter für Individualreisende
"Welchen Traum kann man noch haben, wenn man bereits
zweimal in wenigen Jahren Down Under bereist hat? Mit der Panamerikana
fanden wir einen...".
Jens Freyler nimmt den Leser mit auf eine 24-tägige Reise entlang
des ersten Abschnitts der Panamerikana. (Zur kleinen Orientierung:
Die transkontinentale Straße beginnt in Alaska, schlängelt sich
über die gesamte Westküste der USA und endet an der Spitze Südamerikas.)
Von Anchorage in Alaska bis Vancouver, vermittelt er die kleineren
und größeren Begegnungen und Kuriositäten der Reise auf eine lockere
und unverfangene Weise, so dass man sich mit auf die Reise genommen
fühlt.
Doch nicht nur das einfache Alltägliche einer Reise durch die kanadischen
Provinzen wird auf amüsante Weise dargestellt, sondern auch die
historischen Kleinigkeiten:
"Obwohl uns der Asphalt verlässt, ist es immer noch der Taylor Highway,
der uns nach Chicken bringt. Eigentlich wollten die ersten Siedler
den Ort nach der Schneehuhnart benennen, die ihnen hier häufig über
den Weg und wahrscheinlich auch aufs Lagerfeuer hüpfte. Da sich
die Siedler aber nicht einigen konnten, wie man Ptarmigan schreibt,
wurde einfach der Oberbegriff Chicken genommen."
Und so freut man sich, dass Freyler in seinem Abschlusskapitel von
geschenkten Fluggutscheinen berichtet, die er mit Sicherheit für
den nächsten Flug an die Westküste der USA benutzen wird, um seine
Reise entlang der Panamerikana fortzusetzen. (ek)
Urwüchsige Landschaftsformen, zahlreiche Seen und
Wasserstraßen, Wälder soweit das Auge reicht - Karelien und das
Saimaa-Seengebiet im Osten Finnlands bieten dem Reisenden Ruhe und
Erholung vom Alltagsstress aber auch viele Aktivitäten, um in der
Natur einmal richtig abzuschalten und noch einmal Abenteuer zu bestehen.
Das Reisebuch "Finnland - Saimaa und Karelien selbst entdecken"
hilft nicht nur vorzüglich bei den Reisevorbereitungen, sondern
entpuppt sich auch während des Urlaubs als ein unerlässlicher Begleiter.
Das Autorenpaar führt den Leser kompetent und kenntnisreich durch
die einzelnen Regionen und hält dabei unzählige nützliche Tipps
und Hinweise bereit. Ob zu Anreise, Unterkunft, Aktivitäten, Geschichte,
Kultur oder Sprache - hier kommen wirkliche Insider zu Wort, die
ihre wertvollen Informationen und schönen Landschaftsaufnahmen einfach
nicht für sich behalten wollen. Und das ist gut so!
Stupid White
Men - Eine Abrechnung mit dem Amerika unter George W. Bush
Die etwas andere Lektüre, für jeden, der auf den langen Flügen in
das "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" nach einer kurzweiligen
Unterhaltung sucht.
Ein Buch wie dieses nimmt man gern in die Hand und
legt es ungern wieder weg. Denn selten bekommt man heutzutage einen
Reiseführer zu Gesicht, der handwerklich derart sauber zusammengestellt
ist. Eine gelungene Arbeit, zu der man Autor und Autorin gern gratuliert.
Das gilt für die getroffene Auswahl ebenso
wie für den gewählten Stil. Reiseführer zu schreiben ist nämlich
ein verdammt harter Job. Die vorgegebene Seitenzahl zwingt ständig
zum Nachdenken über Wichtigkeit und Relevanz: Nehmen wir auch
die Skulptur Thalia und Pegasus hinein? Nur erwähnen oder auch Jahreszahl
und Bildhauer dabei? Beim Stil muss man sich ständig vor dem
Abgleiten ins Patschhändchen-hafte hüten: Wenn wir jetzt einhalten
und schräg nach rechts blicken, dann sehen wir dort...
Einen Vorteil freilich hatten Autor und Autorin:
Die Deutsch-Finnische Gesellschaft hat das Werk unterstützt. So
mussten Kuehn-Velten und Labonde nicht unter demselben Zeit- und
Rentabilitätsdruck arbeiten, der sich heute bei Reiseführern sehr
oft qualitätsmindernd bemerkbar - zuweilen erheblich bemerkbar -
macht.
Ein Reiseführer, den man gern und rundherum
empfehlen kann - auch denen, die da meinen, Helsinki bereits gut
zu kennen. Autor und Autorin haben vieles entdeckt, was nur wenigen
bekannt ist. Vertrauen kann man auch ihrer Restaurantauswahl, und
die Tatsache, dass sogar Waschsalons erwähnt sind, zeigt: Die beiden
haben schon als Turnschuhtouristen angefangen, sind also durch eine
selbst gewählte harte Schule gegangen.
Und sie haben die finnischen Worte in ihrem
Text gründlich prüfen lassen. So stolperte der Rezensent nur über
ein schwedisches Wort. Die Zeitung (S.77) heißt Hufvudstadsbladet,
also mit einem f hinter dem ersten u (Orthografie des 19. Jahrhunderts).
Einen Schreikrampf bekam der Rezensent an anderer Stelle: Nachdem
er sich seit 1955 mit allen Kräften bemüht hat, den Finnen und Finninnen
klar zu machen, dass Carl Ludwig Engel seinen zweiten Vornamen mit
w geschrieben hat und nicht mit v, kommen doch die beiden im Jahr
2000 daher und verpassen dem Johan Ludvig Runeberg (S. 150) im zweiten
Vornamen ein w. - Also nee, wissen' se nee... (Reinhold
Dey)
Helsinki
und Südfinnland von Heiner Labonde und Jessica Kuehn-Velten, 2. Auflage,
Regenbogen Reiseführer Edition Elch
Euro 14,90